Interessantes und Wissenswertes
Der Shih Tzu war im chinesischen Kaiserreich ein beliebter Palasthunde. Cixi, die Frau des chinesischen Kaisers, erließ sogar ein Gesetz, dass jeder der einen Palasthund quälte, hingerichtet werden solle. Überlieferungen zufolge hatte die spätere Kaiserin einen eigenen Palast für die Hunde, wo sie darauf trainiert wurden, sich zu setzen und mit den Pfoten zu winken, wenn die Kaiserin sie besuchte. Auch der heutige Dalai Lama besitzt, wie viele seiner Vorgänger, einen Vertreter der Rasse. Auch außerhalb Asiens sind die Hunde mittlerweile beliebte Begleiter, sodass auch Persönlichkeiten wie Queen Elizabeth II und Bill Gates sich einen der tibetanischen Hunde gekauft haben.
Es gibt vieles was Interessant ist, aber auch belustigt
Herkunft und Geschichtliches
Bereits im 7. Jahrhundert soll es den Hund in den Klöstern Tibets gegeben haben. Die Mönche legten Wert darauf, dass der Shih Tzu einem kleinen Löwen ähnelte. Buddha soll einen Hund besessen haben, der sich in einen Löwen verwandeln konnte. Von daher stammt der Name: Das chinesische Wort „Shih Tzu“ (shīzi 獅子 / 狮子) bedeutet „Löwe“.
Im 17. Jahrhundert gelangte dieser Hund durch Tribut in das Kaiserreich China, wo er im Laufe der Zeit zum Palastliebling wurde. Im 20. Jahrhundert verblasste das Interesse, und mit der kommunistischen Machtübernahme kam für die Zucht in China das endgültige Aus. Es fanden sich jedoch europäische und amerikanische Züchter, die die Zucht übernahmen.
Beschreibung
Der Shih Tzu ist ein robuster, sehr stark behaarter Hund. Seine Körperhaltung wird als arrogant beschrieben. Er wird bis zu 27 cm groß und ist dabei 4,5 bis 9,5 kg schwer. Sein Haar ist lang, dicht, mit reichlich Unterwolle; alle Farben sind üblich, auch mehrfarbig. Das Hängeohr hat ein langes Ohrleder und ist so dicht mit Haar bedeckt, dass es durch die ebenfalls starke Nackenbehaarung oft kaum sichtbar ist. Die Rute wird über dem Rücken getragen.
Pflege
Die Pflege des Shih Tzu ist sehr aufwendig. Das Fell wird, sofern es nicht gekürzt wird, so lang, dass es über den Boden schleift und stark verschmutzen kann. Das Deckhaar am Kopf wird üblicherweise hochgebunden oder beschnitten, da es sonst in die Augen fällt, was zu Reizungen führt.
Gesundheit
Die durch entsprechende Zuchtauslese herbeigeführte Verkürzung des Gesichtsschädels bezeichnet man als Brachycephalie.
So viele Farben wie es gibt, gibt es auch Geschichten, und jede ist für sich faszinierend
Trotz seiner kleinen Größe ist der Shih Tzu ein außergewöhnlicher Hund, der viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Hinter der langen Mähne des einstigen Tempelwächters steckt ein verspielter Vierbeiner mit einem eigenen Kopf, der vielen Hundefreunden ein treuer Gefährte ist.
Kleiner Hund, große Haarpracht
Beim Blick auf einen Shih Tzu fällt vor allem das Fell des mit einer Widerristhöhe von circa 27 cm recht kleinen Vierbeiners ins Auge: Der kleine Hund hat eine üppige, lange Haarpracht. Dabei ist reichlich Unterwolle vorhanden. Shih Tzus gibt es in allen Farben, oftmals ist das Deckhaar am Kopf hochgebunden oder gekürzt, damit der „Löwenhund“ ungehindert sehen kann. Die Hängeohren sind durch das üppige Fell meist kaum sichtbar. Seine Rute trägt der kleine Hund über dem Rücken getragen. Häufig weisen Beschreibungen des Standards auch auf die „arrogante Haltung“ der Rasse hin.
Vom Kloster aufs Sofa
Der Shih Tzu kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Mönche tibetischer Klöster sahen seine Ahnen als „Löwenhündchen Buddhas“. Die Legende besagt, dass Buddha von kleinen Hunden umgeben war, die sich bei Gefahr in Löwen verwandeln konnten. Die tibetischen Mönche züchteten die kleinen Vierbeiner als Tempelhunde, die die heiligen Stätten bewachen sollten. Hierbei kam ihnen ihr – auch im Verhältnis zu anderen Hunden – ausgezeichneter Gehörsinn zusätzlich zugute. Aus diesen Tempeltierchen gingen neben dem Shih Tzu auch der Tibet-Terrier, der Lhasa Apso und der Pekinese hervor. Übrigens verdanken sowohl der „Shih Tzu“ als auch der Lhasa Apso ihre klangvollen Namen dieser Herkunft: Beides bedeutet übersetzt „Löwenhund“, wobei „Shih Tzu“ chinesisch ist, „Lhasa Apso“ tibetisch. Als Tributzahlungen gelangten die kleinen Tempelhunde vermutlich im 17. Jahrhundert an den chinesischen Kaiserhof, der die Zucht der charismatischen Luxus-Hunde weiterführte. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts erlaubte China die Ausfuhr der Vierbeiner, so dass die ersten Exemplare nach Europa und Amerika gelangten. In Großbritannien wurde der Shih Tzu 1929 als eigene Rasse anerkannt. Als sich 1949 der Kommunismus in China durchsetzte, erlitten viele Shih Tzus ein trauriges Schicksal: Sie wurden als „unnütz“ angesehen und getötet – dies kam auch dem Ende der chinesischen Zuchtbemühungen gleich, die sich fortan in der westlichen Welt fortsetzten.
Wesen: verspielt & unabhängig
Der kleine Löwenhund zeichnet sich durch ein sehr lebhaftes Temperament aus, ist aber dennoch kaum nervös. Der ehemalige Tempelhund ist aufgeschlossen und freundlich gegenüber Mensch und Tier, wozu auch andere Hunde zählen. Trotz aller Offenheit und Verspieltheit strahlt der Shih Tzu häufig eine gewisse Unabhängigkeit aus, die manchmal auch als Arroganz ausgelegt wird. Hier schimmert tatsächlich auch charakterlich etwas „Löwe“ durch, denn dadurch wirkt der Shih Tzu in manchen Momente mehr wie eine Katze als wie ein Hund, zumal ihm Unterwerfung in jeglicher Form zuwider ist. Die vermeintliche Arroganz macht er durch seinen Sinn für Späße jedoch mehr als wett: Ein Shih Tzu verbreitet fast immer gute Laune. Und mit etwas Hunde-Know-how ist auch die Erziehung kein Problem.
Gesundheit: Kompetente Zucht als beste Vorsorge
Zu den häufigsten gesundheitlichen Einschränkungen bei Shih Tzus zählen die kurze Nase und die damit einhergehenden Probleme hinsichtlich Atmung und Augen. Auslöser hierfür ist eine durch entsprechende Zuchtauslese herbeigeführte Brachycephalie, worunter wir eine Schädeldeformation verstehen: Der Schädel ist zu kurz und breit. Offenkundig wird dies, wenn man sich den Urahnen der Vierbeiner, den Wolf, im Vergleich zu einem Shih Tzu anschaut. Shih Tzus leiden darum häufig unter einer Verengung der oberen Luftwege, ebenso sind die Tränenkanäle anfälliger. Es liegt auch in der Verantwortung der Shih Tzu-Welpenkäufer, sich nur bei den Züchtern für einen Hund zu entscheiden, die bei der Auswahl der Elterntiere Wert auf eine gesunde Ausprägung des Shih Tzu-Standards legen. Die Rasse ist, allein aufgrund des vielen Fells, kein Freund großer Hitze – im Sommer sollten Sie ausgiebige Spaziergänge darum auf den frühen Morgen oder den späten Abend verlegen. Ein Shih Tzu kann bis zu 16 Jahre alt werden.
Die Pflege der Haarpracht
Der Blick auf die wallende Fellpracht eines Shih Tzus trügt nicht: Dahinter verbirgt sich viel Arbeit. Private Hundehalter, die nicht auf Ausstellungen gehen, können sich die Pflege durchaus erleichtern, indem sie das Fell ihres Shih Tzus regelmäßig kurzschneiden lassen – dies ermöglicht dem Hund auch das Toben durch Wald und Flur, was bei Ausstellungshunden wiederum nur schwer möglich ist, da die Fellpracht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird. In jedem Fall sind die langen Haare regelmäßig zu kürzen, damit sie nicht auf dem Boden schleifen. Außerdem ist durch Kürzen oder Hochbinden dafür zu sorgen, dass die „Mähne“ des kleinen „Löwenhunds“ ihm nicht die Sicht auf die Welt versperrt – zudem können Haare im Auge zu Augenreizungen führen. Wöchentlich sollte ein gründliches Durchbürsten und im Anschluss daran Durchkämmen auf dem Pflege-Programm stehen, damit der Shih Tzu nicht verfilzt. „Filz-gefährdet“ sind beispielsweise die Innenseiten der Beine und die Partien hinter den Ohren. Starten Sie bereits beim Welpen damit, ihn an diese gründliche Sitzung zu gewöhnen, damit er sich Strähne für Strähne pflegen lässt. Um einige Stellen zu erreichen, ist es wichtig, dass Ihr Shih Tzu lernt, auch eine Weile geduldig auf der Seite zu liegen. Durchsuchen Sie Ihren Vierbeiner täglich auf im Fell hängengebliebene Ästchen oder sonstigen Schmutz. Auch die Parasitenkontrolle sollte regelmäßig erfolgen, zumal ungebetene Gäste wie beispielsweise Zecken unter der üppigen Fellpracht lange unbemerkt bleiben können. Wenn Sie Ihren Shih Tzu baden müssen, weil der Schmutz einer Entdeckungstour sich nicht mehr ausbürsten lässt, verwenden Sie am besten spezielles Hundeshampoo für Langhaar-Hunde. Ein großer Vorteil des üppigen Shih Tzu-Fells ist, dass es kaum bis gar nicht haart.
Erziehung für clevere Kerlchen
Der Shih Tzu ist gelehrig und verspielt, was die Erziehung ungemein erleichtert. Allerdings kann sein Eigensinn manchmal eine Herausforderung darstellen. Liebevolle Konsequenz ist also das A und O für eine erfolgreiche Erziehung. Weichen Sie einmal von den aufgestellten Regeln ab, wird der kluge Shih Tzu dies für sich und seinen kleinen Dickkopf nutzen wollen. Viele Vertreter der Rasse wissen auch ihr niedliches Äußeres geschickt einzusetzen und versuchen durch Winseln, Anstupsen oder Aufsetzen des Dackelblicks an ihr Ziel zu kommen – am besten machen Sie bereits dem Welpen klar, dass dieser Weg nicht zum erwünschten Ergebnis führt, indem Sie die Darbietungen ignorieren.
Beschäftigung des kleinen Allrounders
Der Shih Tzu liebt lange Spaziergänge und Spielen – oft bis ins hohe Alter. Außerdem haben die kleinen Löwenhunde häufig eine Vorliebe für Wasser, wobei schon schmutzige Pfützen ausreichend attraktiv sein und den Shih Tzu zum ausgiebigen Wälzen animieren können. Grundsätzlich sind die Hunde trotz ihrer Größe keine Couchpotatoes, auch wenn sie durchaus einen gemütlichen Kuschel-Nachmittag zu schätzen wissen. Draußen sind sie gerne als kleine Entdecker aktiv. Trainierte Shih Tzus begleiten auch Pferdefreunde bei kleineren Ausritten. Wer gerne ehrenamtlich mit Hund unterwegs ist, für den eröffnet sich ein weiteres Beschäftigungsfeld mit den sympathischen Kerlchen: Shih Tzus eignen sich in der Regel hervorragend als Therapiehunde. Ihr ruhiger und aufgeschlossener Charakter in Verbindung mit dem eher „niedlichen“ Aussehen machen die Vertreter der Rasse zu tollen Besuchshunden in Krankenhäusern, Alten- oder Kinderheimen – entsprechende Schulungen und Wesenstests vorausgesetzt.
Passt ein Shih Tzu zu mir?
Der Shih Tzu passt gut zu lebhaften Familien und zu Singles, die gerne mit ihrem Hund unterwegs sind. Dabei eignet er sich auch für Anfänger, sofern diese sich vorher über die anspruchsvolle Fellpflege informieren und bereit sind, hierfür regelmäßig Zeit zu investieren. Auch wenn ein Shih Tzu sich in einer Stadtwohnung wohlfühlt, weiß er natürlich einen umzäunten Garten zu schätzen.